Adoptierte Personen aus Sri Lanka in der Schweiz haben am 24. Februar 2018 den Verein Back to the Roots gegründet. Ziel des Vereins ist es, sich gemeinsam für die Interessen adoptierter Personen aus Sri Lanka in der Schweiz einzusetzen und sich gegenseitig auszutauschen und zu unterstützen. Er setzt sich ein für die Anerkennung und eine Wiedergutmachung des geschehenen Unrechts und kämpft dafür, dass sich solches nicht wiederholt.
Der Verein Back to the Roots führt eine Interessengemeinschaft Back to the Roots. Diese zählt Ende 2020 530 Mitglieder. Davon sind 189 Personen aus Sri Lanka adoptiert, 28 weitere adoptierte Personen stammen aus anderen Ländern.
Sprachen: Deutsch, Französisch, Englisch
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langues: Sinhala, anglais, allemand
2020 veröffentlichte der Bundesrat einen Bericht, der die Verfehlungen der Behörden bei den Adoptionsverfahren aus Sri Lanka deutlich machte. Dieser Bericht stützte sich auf eine Studie der ZHAW, die im Auftrag des Bundesamts für Justiz die Vermittlungspraxis von Adoptionen aus Sri Lanka von 1973 bis 1997 untersucht hatte.
Seitdem suchen immer mehr adoptierte Personen Rat bei Back to the Roots. Aufgrund der Notwendigkeit, den Betroffenen Unterstützung anzubieten, wurde Back to the Roots im Januar 2022 eine Finanzierung durch den Bund und die Kantone zugesprochen.
Die Finanzierung ist für drei Jahre gesichert und ermöglicht, dass in Sri Lanka adoptierte Personen von einem einheitlichen Betreuungs- und Unterstützungsprogramm in der Schweiz profitieren können. Dieses Programm soll die Betroffenen bei der Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte unterstützen und auf dem anspruchsvollen Weg der Suche nach ihren Wurzeln begleiten.
Aufgrund der vielen unrechtmässigen Verfahren ist eine Herkunftssuche für die Betroffenen meist unmöglich. Deshalb braucht es spezifische Beratung und Aufklärung, um die adoptierten Personen adäquat zu unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel eine fundierte Analyse der vorhandenen Dokumente, Aufklärung zur rechtlichen Lage, etc.
Du stammst aus Sri Lanka und wurdest in der Schweiz adoptiert? Möchtest du dich mit deiner Herkunft auseinandersetzen? Dann melde dich für ein Erstgespräch per Mail an: info@backtotheroots.net .
«Ich hatte noch nie die Gelegenheit, so viele andere Menschen zu treffen, die ebenfalls adoptiert wurden!" "Es tut mir gut, in diesem geschützten Rahmen meine Fragen stellen zu können, und ich fühle mich hier verstanden". "Meistens fällt es mir schwer, fremde Menschen kennenzulernen." Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass wir alle die gleiche Vergangenheit haben, das schafft Verbindungen. Eine völlig neue Erfahrung für mich!»
Back to the Roots organisiert in regelmäßigen Abständen Netzwerkveranstaltungen für adoptierte Personen in der Schweiz. Dabei ist es immer wichtig, einen geschützten Rahmen zu bieten - zu diesen Treffen werden nur adoptierte Personen eingeladen. Viele Betroffene kommen bei diesen Treffen zum ersten Mal in Kontakt mit anderen Adoptierten.
Die Treffen finden immer in der Region Bern statt: Für den Verein, der auf nationaler Ebene agiert, ist das Berner Stadtzentrum für fast alle Betroffenen gut erreichbar. Die Räumlichkeiten befinden sich in der Nähe des Bahnhofs und ermöglichen allen Teilnehmer:innen selbständig dorthin zu gelangen.
Die Anzeigen werden immer per E-Mail (Newsletter) versendet und zusätzlich in den sozialen Medien beworben. Melde dich also noch heute für unseren Newsletter an, um die Informationen so schnell wie möglich zu erhalten!
Aufgrund der fehlenden Finanzierung für ein Unterstützungsangebot für adoptierte Personen aus anderen Herkunftsländern bieten wir eine Telefonhotline an. Wir nehmen in einem kostenlosen Vorgespräch (ca. 30 Minuten) eure Anliegen auf und geben euch Möglichkeiten an, wie ihr weitere Informationen bekommt:
Jeweils Mittwochvormittag 8 - 10 Uhr: +41 76 373 79 23
Für weitere Abklärungen und Beratungen bieten wir zu folgenden Konditionen eine Unterstützung an:
Finde hier die Details für das kommende Treffen im Oktober 2024!
Ab den 1970er Jahren adoptierten Schweizer Ehepaare tausende Kinder aus Ländern des globalen Südens. Ausgelöst durch erste kritischhistorische Studien und Forderungen adoptierter Personen haben Bund und Kantone in den vergangenen Jahren mit der Aufarbeitung internationaler Adoptionen begonnen. Wie kam es dazu, dass sich Eltern von ihren Kindern trennten? Durch wen und wie gelangten die Kinder in die Schweiz? Wie kamen die Aufnahme und die Adoptionsentscheide zustande? Wie wurden aus den einander unbekannten Menschen in der Schweiz Familiengefüge? Und wie gehen adoptierte Personen heute mit ihren biografischen Verläufen, dem ihnen Bekannten und Unbekannten um?
Podiumsdiskussion mit Sabine Bitter, Andrea Abraham, Celin Sithy Fässler und Rita Kesselring (Moderation)
«There are two sides to every story» - Wenn wir von adoptierten Personen sprechen, müssen wir auch über jene sprechen, die ganz am Anfang der Geschichte stehen: über die biologischen Mütter, die Familien in Sri Lanka.
Nicht nur die adoptierten Personen sind auf der Suche nach ihren Wurzeln. Auch die Mütter in Sri Lanka suchen ihre Kinder. Kinder, die sie oft unter fragwürdigen Umständen weggeben mussten.
Deshalb hat Back to the Roots 2020 ein Projekt ins Leben gerufen, die Mother and Child Reunion. Dank dieses Projekts sollen Mütter in Sri Lanka eine Stimme erhalten, die ihnen bisher verwehrt blieb.
Durch die Abgaben von DNA-Tests vor Ort können die Mütter so in dieselbe Datenbank aufgenommen werden wie ihre Kinder. Je mehr DNA-Ergebnisse von adoptierten Personen sowie von biologischen Müttern in der Datenbank hinterlegt sind, desto mehr Treffer kann es geben. Denn: Oft sind DNA-Tests die einzige Möglichkeit, um etwas über die eigene Herkunft zu erfahren.
Back to the Roots finanziert diese Tests sowie die Medienkampagne in Sri Lanka ausschließlich mit Spenden. Betroffene Mütter werden durch Zeitungsanzeigen und Flyer sensibilisiert. Denn Stigmatisierung und Tabuisierung tragen noch immer massgebend dazu bei, dass die Mütter keine Möglichkeit haben, über das Geschehene zu sprechen. Dank der Kampagne erfahren die Mütter, wie sie mit der Verbindungsperson von Back to the Roots telefonisch in Kontakt treten können. Seit 2020 befinden sich über 50 Mütter in der Datenbank. Zwei Zusammenführungen konnten so bereits vermittelt werden.
Den Satz «Bevor ich sterbe, möchte ich mein Kind nochmals in den Armen halten» äussern viele Mütter im Gespräch mit Back to the Roots. Dank dem Projekt Mother and Child Reunion entsteht für viele Menschen die Hoffnung, dass sich dieser Wunsch erfüllen könnte.